Allgemeine Einordnung

Die hier im Wiki bearbeiteten RTD 1261 Mediaplayer sehen aus wie externe Festplatten, sind aber nach ihren Anschlussmöglichkeiten auch ein moderner Ersatz für die aussterbenden Videorecorder, genauer sind sie durch ihre Software und die Datenformate DVD-Recorder ohne optisches Laufwerk.

Ich besitze den Emtec MovieCube mit 500GB Festplatte, er verfügt über eine Touchscreendirektbedienung und einen Speicherkartenleser an der Vorderseite und RCA-Buchsen an der Rückseite (Scart nur über Adapter) für die Audio- und Videosignale. Dort befinden sich ebenfalls die USB-Anschlüsse zur Erweiterung mit externen Festplatten, Speicher- und WLAN-Sticks und der Direktanschluss an den Computer, der Netzwerkanschluss und digitale Audioausgänge (optisch und elektrisch).

Die kompatiblen Modelle unterscheiden sich durch die Art der Direktbedienung (zum Teil durch Tasten), die Platzierung und Art der Anschlüsse (z.B. Scartbuchsen, HDMI, Firewire) und die Gehäuseausführung (Alu oder Kunststoff). Die meisten haben ihre Firmware auf der Festplatte, die Ellion haben es im Flashspeicher.

Die Fähigkeiten Mediendateien aufzunemen und abzuspielen sind bei allen gleich!
Die tatsächlichen Abspielmöglichkeiten sind von den für die Datei verwendeten Containern, Codecs und den beim Encodieren konkret verwendeten Settings abhängig.

Wiedergabe

Bei Videos sind dies Mpeg-Formate, egal ob als mpg2, vob, avi, xvid oder divx - aber nicht alle divx.

Diashows mit Jpeg werden abgespiel, aber nicht (richtig) wenn bei den Jpeg progressiv als option gewählt wurde.

Bei Musik werden Ogg und die Mpeg-Formate, wie auch mp3 abgespielt aber nicht jedes Tag-Format angezeigt.

Für Formate, die nicht direkt unterstützt werden, gibt es für die Ellion einen TranscodeServer, der auch mit den anderen RTD 1261 Playern funktioniert (mit Moviecube getestet). Es handelt sich um eine Windowssoftware, die einen Stream für die Box erzeugt - PC-abspielbare Formate können so auf dem Fernseher angesehen werden.
Ich halte es allerdings für sinnvoller, die Filme dauerhaft zu konvertieren, damit der PC nicht immer laufen muss.

Die Bedienung erfolgt mit der Fernbedienung.
Die Wiedergabe wird fast immer über einen Browser gestartet. Dabei sind die Multimedia Partitionen der eigebauten Festplatte, angestecke Speichermedien und freigegebene Ordner im Netzwerk als Quelle wählbar - eine gerade ausgewählte Datei wird in einem Vorschaufenster angezeigt - das ist bei Medien mit unklarem Namen sinnvoll.
Viele wünschen sich dies abschaltbar, weil die Bedienung dadurch etwas träge wird und Platz für die Anzeige verschwendet wird, der für eine Listendarstellung gegenwärtig fehlt.

Für das Abspielen von Playlisten gibt es einen Direktstart am Gerät. Die Playlisten müssen jedoch in einem speziellen Format vorliegen, sind umständlich zu erzeugen und liegen in einem geschützten Verzeichnis.
Um vorhandene Playlisten umzuwandeln und neue zu erzeugen wurde eine Software entwickelt, die einfach und sicher zubedienen ist, damit auch Musik mit den Geräten Spaß macht.

Videorecorder

Die RTD 1261 digitalisieren das CVBS Video- und das Stereosignal. Die Aufnahme wird auf einer UDF-Partition in einer Datei mit der Endung .vro gespeichert. Über ein Menü ist es möglich, die einzelnen Filme aus dieser Datei auf eine andere Festplatte oder Partition zu kopieren - z.B. um sie zu bearbeiten oder zu brennen.
UDF ist ein Dateisystem, das für optische Medien (DVD-RAM, BlueRay) entwickelt wurde und sicherstellt, dass die Platte gleichmäßig beschrieben wird und nicht nach Löschen von Dateien und erneutem Beschreiben auf der selben Stelle die Lebensdauer verkürzt wird. Praktisch bedeutet dies, das auch gelöschte Dateien nicht überschrieben werden.
Windows xp und Vista können zwar mit UDF umgehen, erwarten es aber nicht auf Festplatten - vielleicht findet jemand einen Registry-Hack, der das Lesen ermöglicht - sinnvoll ist es allerdings nicht, eine vielleicht 150GB große Videodatei auf dem PC bearbeiten zu wollen.
Das .vro-Format wurde für DVD-Recorder entwickelt und hat Ähnlichkeit mit dem .vob von Video-DVDs - es enthält mpeg2-Daten.
In den RTD1261 werden alle Aufnahmen in die selbe Datei geschrieben, die dadurch also immer größer wird.
In Kombination mit dem Dateisystem wird so dafür gesorgt, dass der Datenstrom kontinuierlich geschrieben und gelesen werden kann - keine Kopfbewegungen der Festplatte zu Störungen führen können.

Timeshift

Mit dieser Funktion ist es möglich dieselbe Fernsehsendung vorübergehend aufzunehmen und gleichzeitig abzuspielen - zeitversetzt Fernsehen.
Auch für Timeshift wird eine (kleinere) UDF-Partition benutzt, die größe ist veränderbar.

Qualität

Die Qualität der Aufnahmen ist gut (abhängig von der gewählten Qualitätsstufe) - deutlich besser als von der Videokassette gewohnt, aber schlechter als mit einem digitalen Festplattenreceiver (PVR).
Wer bestmögliche Qualität für die Aufnahme von Fernsehsendungen braucht, sollte sich also für einen PVR entscheiden, der den digitalen Datenstrom vom Satelliten oder aus dem Kabel direkt aufzeichnet - vielleicht mit der PVR-Funktion über USB. Das könnte dann möglicherweise ein RTD 1261 sein oder die PVR-Festplatte wird über USB angeschlossen …

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